Kulturbahnhof Bad Düben

Kulturbahnhof Bad Düben
Kulturbahnhof Bad Düben
Veranstaltung im Kulturbahnhof Bad Düben

Diakonisches Werk bringt sich ein: Der Bad Dübener Bahnhof – samt der ehemaligen Mitropa – soll als Veranstaltungsort erhalten bleiben und ertüchtigt werden.

Am Bahnhof Bad Düben hielt im März 2011 das letzte Mal regulär ein Zug im Linienbetrieb. Seit 2014 ist die „Bahnhofsgenossenschaft Dübener Heide e. G.“ Grundstücksnutzer des 2.500 m² großen Geländes, inklusive des Bahnhofsgebäudes (Baujahr 1894) und der zugehörigen Bahnlandwirtschaftsflächen. Die Genossenschaft – bestehend aus 12 Mitglieder aus Bad Düben, Berlin und Leipzig mit seinem Vorstand Michael Kühn hat sich zum Ziel gesetzt, den Dübener Bahnhof vor dem Verfall zu retten, niederschwellig gemeinsam mit den zukünftigen NutzerInnen zu sanieren (https://www.kreative-produktionsstaedte.de/aktuelles.html) und eine sinnvolle Nutzung der Räumlichkeiten auf den Weg zu bringen. Der Bahnhof – samt der ehemaligen Mitropa – soll als Veranstaltungsort erhalten bleiben und ertüchtigt werden. Dafür ist viel Engagement und Geld nötig, denn der Bahnhof mit seiner wertvollen Bausubstanz, ist stark sanierungsbedürftig. Um die Idee mit Leben zu erfüllen, bedarf es aktiver Partner. Die Bahnhofsgenossenschaft hat zusammen mit dem Verein Dübener Heide e. V. bzw. des ihm zugeordneten „Gemeinschaftsgarten am Wasserturm“ (https://naturpark-duebener-heide.de/gardening/) nach einem Dritten im Bunde gesucht und diesen anno 2020 beim Diakonischen Werk Delitzsch/Eilenburg e. V. gefunden, das seit Oktober 2021 als Mieter von Büroräumen im Bahnhofsgebäude fungiert. Damit ist die wirtschaftliche Grundsicherheit gewährleistet und dies alles wird über eine Projektförderung gesichert. Das Projekt läuft über zweieinhalb Jahre – bis Dezember 2024 – und erfolgt im Rahmen der „Förderung von Maßnahmen zum Aufbau von sozialen Orten und Orten der Demokratie als Orte des Gemeinwesens“. Als Projektverantwortlicher fungiert Dr. Torsten Reinsch, der zuvor in einigen Projekten des Vereins Dübener Heide e. V. tätig war. Er und sein Team werden begleitet und gestärkt durch Michael Marschall mit seinem neuen Projekt „Betriebliche Vielfalt“. Marschall als bisheriger Leiter des Jugendmigrationsdienstes des Diakonischen Werkes in der Kurstadt, kennt sich vor Ort ebenfalls bestens aus.

Der Kulturbahnhof ist derzeit in der Bausicherungsphase und soll als sozialer Ort in zentraler Lage und im Aktionsrahmen von Jung bis Alt entwickelt werden. Seit 2018 öffnete sich der Kulturbahnhof über die Bahnhofsgenossenschaft Dübener Heide e. G. etwa für kleine Konzerte, Improvisationstheater und das Landschaftstheater, verschiedene Netzwerktreffen und Work-shops. Auch konnte 2020 in den Räumlichkeiten des Bahnhofs ein selbstverwalteter und privater Jugendtreff mit jungen Erwachsenen der Region eingerichtet werden, der – sofern es die Pandemielage zu-lässt – die Idee „Kulturbahnhof“ erheblich mit Leben füllt.

Die für den Bahnhof entwickelten Gesprächsformate „Bahnhofsbrunch“ oder „Mitropa-Abend“ konnten Pandemiebedingt nur einmalig stattfinden. Michael Marschall: „Hier sehen wir als Diakonisches Werk ein großes gesellschaftliches Mitwirkungspotential. Weitere Angebote für verschiedene Zielgruppen sind gewünscht und denkbar.“ So z. B. internationale Kochabende und interkulturelle Themenabende – gestaltet von den Menschen die nach Bad Düben zugewandert sind – beides in Kooperation mit der Flüchtlingssozialarbeit und dem Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werkes. Aber hier sind auch die Ideen aus der Gesellschaft gefragt, denn das oberste Prinzip an diesem Ort ist die Beteiligung der Menschen vor Ort. Weiterhin soll ein Musikproberaum und eine Zweirad-Selbsthilfewerkstatt entstehen und nicht zuletzt die Kooperation mit dem Gemeinschaftsgarten ausgebaut werden.

Kontakt:

Projektleiter Dr. Torsten Reinsch
Bahnhofstr. 3 • 04849 Bad Düben
Tel. 034243 559227;
eMail: Torsten.reinsch(at)diakonie-delitzsch.org

Fotos: Kulturbahnhof Bad Düben (Foto: A. Brödel) • Ostrock in der Bahnhofsmitropa im Oktober 2021 (Foto: T. Reinsch)