“Das Schiff in ruhiges Fahrwasser gebracht”
Gut besucht war die Delitzscher Hospitalkirche am Sonntagnachmittag, 26. März 2017. Am letzten Sonntag vor Beginn der Passionszeit war dieser Gottesdienst ein Besonderer, denn im Mittelpunkt stand der Segen für zwei Männer: Thomas Rauer – langjähriger Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Delitzsch/Eilenburg e.V. – wurde mit dem Segen des Herrn in seinen wohlverdienten Ruhestand geschickt und Tobias Münscher-Paulig mit dem Gottes Segen als neuer Geschäftsführer des Werkes auf seinem zukünftigen Weg gestärkt. Über 100 Gottesdienstbesucher wohnten der Veranstaltung bei, die musikalisch von den Bläserinnen und Bläsern verschiedener Posaunenchöre sowie Kantor Jörg Topfstedt an der Orgel ausgestaltet wurden. Die Liturgie oblag Superintendent Mathias Imbusch, der in seiner Predigt über die Geschichte von Maria und Marta (nachzulesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 10, Verse 38-42) treffende Parallelen im Blick auf die diakonische Arbeit fand. Die Kirchengemeinden, so Imbusch, hätten ihre diakonische Arbeit – also den Dienst am Menschen – in die verfasste Diakonie wie etwa in das Diakonische Werk abgegeben. Doch Diakonie und Kirche gehören unabdingbar zusammen. Imbusch wörtlich: “Die Kirchengemeinden müssen wieder begreifen, dass der Dienst am Nächsten ihre ureigene Sache ist. Und die Diakonie muss begreifen, dass sie letztlich im Auftrag der Kirchengemeinden oder sogar als ein Teil von diesen arbeitet.” Zu gut deutsch: Die Kirchengemeinden dürfen die Einrichtungen der Diakonie nicht vergessen und auch einmal nachfragen, wie es um das Leben hier steht; und auch die Mitarbeiter des Diakonischen Werkes sollten in ihren Kirchengemeinden als Christen zu Hause sein. Vor seiner Segenshandlung an Thomas Rauer würdigte Superintendent Imbusch dessen Verdienste innerhalb seiner Amtszeit. Er habe das Schiff Diakonie in “stürmischen Zeiten” übernommen und es in “ruhiges Fahrwasser” gebracht. Mit Handschlag entband er den ehemaligen Geschäftsführer von seinen Verpflichtungen. Tobias Münscher-Paulig gab er den Segen Gottes mit auf seinen Weg – er hatte sich im Bewerbungsverfahren als die beste Wahl erwiesen. Als zuletzt Geschäftsführer der Delitzscher Stiftung “St. Georg-Hospital” bringt er eine Menge an Wissen und sicherlich auch neuen Ideen in die ihm nun anvertraute Führungsposition ein. Im Anschluss an den Segnungsgottesdienst fand im Saal des St. Georg-Hospitals noch ein Empfang mit vielen Grußworten der Gäste statt.
Text und Bild: Andreas Bechert