“Wir haben Unterstützung und Ermutigung erfahren”
Seit 10 Jahren besteht der Ökumenische Ambulante Hospizdienst in Nordsachsen. 2008 wurde er von einigen engagierten Ehrenamtlichen gegründet, die ein Sterben des Menschen in Würde und die Trauerbegleitung für deren Angehörige sich zum Ziel ihres erklärten Tuns gesetzt hatten. Sieglinde Stahl, Koordinatorin des Hospizdienstes, blickt auf das Vergangene und Erreichte zurück und meint: “Unglaublich, was in dieser Zeit alles geschehen ist.” Sie kann sich noch gut an die Zeit vor 10 Jahren erinnern, als man in der Gruppe überlegte, was es braucht, um einen solchen Dienst aufzubauen? Es gab viele Fragen zu klären: Wer bildet die Ehrenamtlichen aus? Wer finanziert den Dienst? Wie machen wir den Dienst bekannt? Wie sollen die Sterbebegleitungen aussehen? Was können wir leisten? Es brauchte tatsächlich eine ganze Menge, um solch einen Dienst aufzubauen. Engagierte Menschen, die sich mit Herzblut einsetzen braucht es, einen Träger der den Dienst vorfinanziert und an das Vorhaben glaubt und Unterstützer und Förderer die den Dienst mitgestalten und Menschen, die den Dienst in Anspruch nehmen. All das konnte gefunden werden. Es fanden sich genügend ehrenamtliche Menschen zusammen, die sich als Sterbebegleiterinnen und -begleiter ausbilden ließen. Es wurde eine Koordinatorin aus Oschatz gefunden, die die Ausbildung durchführte. Das Diakonische Werk Delitzsch/Eilenburg e.V. konnte als Träger gewonnen werden und es wurde ein Büro installiert, so dass am 1. September 2008 mit der Arbeit begonnen werden konnte.
Inzwischen hat der Ökumenisch Ambulante Hospizdienst einen hohen Bekanntheitsgrad. Es konnten in den vergangenen 10 Jahren viele Sterbebegleitungen durchgeführt werden. Dazu kamen die Trauercafés in Eilenburg, Delitzsch und Schkeuditz. Fünf Kurse für ehrenamtliche Sterbebegleiter wurden inzwischen durchgeführt. Natürlich verließen auch einige Ehrenamtliche den Dienst aus unterschiedlichen Gründen. Zurzeit gibt es 28 ausgebildete Sterbebegleiter, die sich engagieren und ohne sie der Dienst nicht bestehen könnte. Seit dem 1. Januar 2018 gibt es zwei Koordinatorinnen, ein Büro in Delitzsch und eins in Schkeuditz. Das Einzugsgebiet für den Dienst ist gewachsen – Sieglinde Stahl: “Wir beraten und begleiten Menschen in Eilenburg, Delitzsch, Schkeuditz, Bad Düben sowie die umliegenden Dörfer”.
Viel wurde geschaffen, aber viele Ideen und Pläne liegen schon oder immer noch parat. Es müssen immer wieder ehrenamtliche Sterbebegleiter gesucht und gefunden werden, die Interesse haben, Menschen zu unterstützen und in schweren Stunden Beistand leisten. Sieglinde Stahl: “Ich bin immer wieder begeistert von der Unterstützung und Ermutigung, die wir erfahren – sei es durch Anerkennung und Wertschätzung, durch moralische und finanzielle Unterstützung. Ein ganz großes Dankeschön an alle, die uns unterstützen. Ohne sie wäre diese Arbeit nicht möglich.”
10 Jahre Ökumenisch Ambulanter Hospizdienst – das wird natürlich im würdigen Rahmen gefeiert. Und zwar mit einem Festgottesdienst in der Delitzscher Hospitalkirche am Samstag, 8. September 2018 um 15 Uhr. Danach wird zu einem Imbiss und Gesprächen eingeladen.
Andreas Bechert