Die LVZ berichtet in ihrer Delitzsch-Eilenburger Ausgabe: Kirchliche Einrichtung blickt auf lange Geschichte zurück.
Von Heike Liesaus
Ein Büfett, Blumen, Sonnenschirme, Sektgläser, ein Hof mit Gartencharakter. Die Tür zur kleinen Kirche steht offen. Ein Durchgang führt zum Gebäude mit den dicken Mauern, dem Kaminraum, den hölzernen Treppen, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. In diesem Umfeld spielte sich am Freitag die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Delitzscher Pflegeheimneubaus „St. Georg-Hospital“ ab. Sein heutiger Leiter Rainer Lenz hatte als Auszubildender noch den Betrieb im Altbau erlebt, der heute Senioren-Wohnungen beherbergt.
Der nun ein Vierteljahrhundert alte Neubau, der 64 Plätze hat, sieht aus, wie eine Reihe kleinerer Häuser. Die Gebäude umschließen das Gelände in der Nähe des Halleschen Turms in U-Form. „Die Lage hier hat schon besonderen Charme. Aber besonders ist für mich eben auch, dass es eine diakonische Einrichtung ist“, erklärte der 55-Jährige. Ohne den „Dienst“, den das Wort „Diakonie“ beschreibt, käme die christliche Botschaft nun mal nicht in die Welt. In diesen Zusammenhang eingebettet, geht es in der Einrichtung nicht allein um reine Sozialarbeit und Pflege. „Ohne jetzt andere zu vereinnahmen oder abzuwerten“, betonte Lenz.
So ist der Neubau eingebettet in eine lange Geschichte. 1392 hatte Markgraf Wilhelm von Meißen die Stiftung ins Leben gerufen, mit der Alten und Kranken geholfen werden sollte. Es ist sehr selten, dass eine solche Einrichtung noch bis heute in diesem Sinne fortbesteht. Neben der Anlage in der Halleschen Straße gehören auch noch Ländereien dazu. Die kleine, 500 Jahre alte Hospital-Kirche ist nicht ständig in Betrieb. Auch für kleine Andachten der Senioren werden normalerweise Räume im Haus genutzt. Aber es finden regelmäßig, so wie auch am Sonntag, Konzerte statt, die auch von Heimbewohnern besucht werden. „Und manchmal hatten wir hier auch schon eine Hochzeit“, erzählte Rainer Lenz.