Die Sozialstation der Diakonie in Delitzsch hat mit Annett Dombrowski seit Jahresbeginn eine neue Leiterin. Seit 2006 ist sie schon als Pflegekraft tätig. Nach ihren Umzug nach Delitzsch bewarb sie sich beim Diakonischen Werk Delitzsch/Eilenburg e.V. und wurde hier gern genommen. Sie arbeitete als Pflegekraft in der Tages- und Verhinderungspflege in der Stauffenbergstraße, wo sie auch stellvertretende Pflegedienstleiterin war. Als die Leitungsposition in der Sozialstation frei wurde, bewarb sie sich um den Posten. Der Vorstand gab ein positives Votum an. Annett Dombrowski ist nun zuständig für 15 Mitarbeiterinnen im Bereich Pflege, acht Mitarbeiterinnen in der Hauswirtschaft, zwei Verwaltungsmitarbeiter und einer Ergotherapeutin. Zu ihren täglichen Pflichten gehört neben der Personalführung und Diensteinteilung auch die Arbeitsorganisation und Informationsverteilung. Die Sicherung der Pflegequalität ist in der Sozialstation das A und O – daher obliegt ihr auch die exakte Dokumentationsanalyse. Die Klienten der Sozialstation sind rund 200 Patienten. Der Schwerpunkt bei der Betreuung liegt im Bereich Pflege und Behandlungspflege sowie in der hauswirtschaftlichen Versorgung. Dazu gehört u. a. die Erledigung von Einkäufen und auch die Reinigung der Wohnung. So sieht das ihr Anstellungsvertrag vor. Doch kaum angekommen und etwas eingearbeitet kam mit der Corona-Pandemie eine riesen Herausforderung auf sie und ihr Team zu. Von heute auf morgen änderte sich so einiges. Da kamen begründete und unbegründete Ängste bei den Patienten auf. Wie mit der Krise umgehen? Auch die Mitarbeiter standen anfangs vor dieser wichtigen Frage. Bald kristallisierte sich ein erhöhter Redebedarf bei den Patienten heraus – bedingt durch die Situation und die soziale Isolation, der man sich plötzlich hilflos ausgeliefert sah. Besuche von Kinder, Enkel und Bekannten fanden und finden nicht mehr statt – da bleibt die nette Frau von der Sozialstation als einzig greifbare Ansprechpartnerin übrig. Gott sei Dank! Annett Dombrowski: „Dies mussten wir schnell in unserer Planung berücksichtigen“. Ebenso der Umgang mit dem Problem der Lieferverzögerung bei bestimmten Schutzmaterialien wie z. B. Desinfektionsmittel. Die Sozialstationsleiterin blickt die Wochen der Corona-Krise zurück und stellt fest: „Dank meines guten Teams läuft dies alles ohne größere Komplikationen ab – natürlich unter strengeren Hygienemaßnahmen“. Die Zufriedenheit der Patienten steht für sie und ihr Team an erster Stelle. Für Annett Dombrowski natürlich auch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen, die in diesen Tagen zu den Helden der Krise avanciert sind.
Andreas Bechert