Vorgestellt und neu im Amt: Diakonie-Pfarrer Stephan Pecusa

Erste Amtshandlung des neuen Diakonie-Pfarrers Stephan Pecusa
Erste Amtshandlung des neuen Diakonie-Pfarrers Stephan Pecusa

Der Diakonie-Verbund (Diakonische Werk Delitzsch/Eilenburg e. V., Stiftung „St. Georg-Hospital“ und die Diakonie-Hospital Sozialdienst gGmbH) ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und heute einer der größten Arbeitgeber in der nordsächsischen Region. Immer wieder kommen neue Aufgabenfelder hinzu, so dass zum Jahresbeginn 2023 über 550 Hauptamtliche und viele Ehrenamtliche ihren überaus wichtigen Dienst am Menschen unter dem Leitbild des christlichen Glaubens leisten. Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Das diakonische Leitbild spricht vom „Gottesdienst mit den Händen“ und die Arbeit versteht sich als Teil des evangelischen Glaubens – der auch praktisch gelebt und erlebt werden soll.

Hintergrund: Heute sind nicht mehr alle Mitarbeitende in der Diakonie Mitglied einer evangelischen Kirche. Manche sind in einer anderen Religion beheimatet oder religiös indifferent – manche haben keine eigene Gottesbeziehung. Die Diakonie freut sich, dass sich auch diese Menschen durch ihre Mitarbeit in den Dienst der Nächstenliebe stellen und durch ihr Handeln den Auftrag der Diakonie unterstützen. Diakonie ist Teil der Evangelischen Kirche. Wer in den Bereichen Bildung, Seelsorge, Erziehung oder Leitung bei der Diakonie arbeiten möchte, muss einer der Kirchen aus der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) angehören. Für alle anderen Bereiche – wie Pflege, Sozialarbeit, Reinigung, Medizin – ist das gewünscht, aber nicht zwingend notwendig. Man muss sich aber mit den Zielen und Zwecken der Diakonie einverstanden erklären.

Im vergangenen Jahr wurde die Idee geboren, im Diakonie-Verbund – ähnlich wie in anderen großen Einrichtungen der Diakonie – für die Begleitung der Mitarbeitenden und des diakonischen Dienstes eine Pfarrstelle einzurichten. Am 1. Januar 2023 ging es damit los: Stephan Pecusa wurde mit einer halben Stelle (ca. 22 Stunden pro Woche) als Diakonie-Pfarrer beauftragt. Pfarrer Pecusa war bis zu diesem Tag – und das seit 17 Jahren – Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde in Delitzsch. Doch wie überall im Bereich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland stand auch seine bisherige 100%-Stelle zur Disposition, da der Umfang der Pfarrstellen an eine bestimmte Anzahl Gemeindegliedern gebunden ist. So trafen der Vorstand des Diakonie-Verbundes und der Kreiskirchenrat des Evangelischen Kirchenkreises Torgau-Delitzsch die Vereinbarung, sich in den nächsten Jahren Pfarrer Pecusa zu „teilen“. Für Stephan Pecusa eine gute Lösung – er kann weiterhin, wenn auch mit Einschränkungen, Pfarrer der Delitzscher Kirchengemeinde bleiben und von hier aus ebenso für den Diakonie-Verbund arbeiten.

Was tut nun ein Diakonie-Pfarrer? Tobias Münscher-Paulig, seines Zeichens Geschäftsführer des Diakonie-Verbundes, sieht da an vielen Stellen Handlungsbedarf. Der Verbund wächst immer weiter – ständig kommen neue Mitarbeiter hinzu. „Diese müssen in das Leitbild unseres Verbundes eingeführt werden“, so Münscher-Paulig, „und da ist der Diakonie-Pfarrer der geeignetste Mann!“ Er kennt die Arbeit des Verbundes und hat zudem den Ökumenisch-Ambulanten Hospizdienst in Nordsachsen mit aufgebaut. „Diese Einführungsseminare werden ab sofort von Pfarrer Pecusa übernommen“, so der Geschäftsführer weiter. Dass dies in der Vergangenheit keine 4-Augen-Gespräche waren, wird auch darin deutlich, dass der Verbund seit Jahresbeginn im benachbarten Sausedlitz ein eigenes Diakonisches Bildungshaus etabliert hat.

Hinzu kommen die regelmäßigen Andachten und Gottesdienste in den Pflegeheimen, in der Tagespflege und in den Kindertagesstätten in und rund um Delitzsch. Weiterhin gibt es innerhalb des Diakonie-Verbundes viele Gruppen und Kreise, die sich regelmäßig treffen und die sich sehr über einen Besuch „ihres“ Pfarrers freuen werden. Auch der Seelsorgebereich ist nicht zu unterschätzen – und das auf beiden Seiten: zum einen bei den Mitarbeitern selbst, zum anderen in der Seelsorge bei den Menschen, die im Rahmen des Diakonischen Werkes betreut und versorgt werden. Und – last but not least – gehört zu seiner Stellenbeschreibung auch die weitere Vernetzung von Kirche und Diakonie. Pfarrer Stephan Pecusa: „Ich bin sehr gespannt auf meine neue Aufgabe. Vieles wird sich erst mit der Zeit entwickeln müssen. Aber ich bringe viel Erfahrung und manche Idee mit und warte darauf, dass man mich anspricht, einlädt und meine Dienste in Anspruch nimmt.“

Foto: Erste Amtshandlung des neuen Diakonie-Pfarrers Stephan Pecusa am 22. Januar 2023 in der Delitzscher Hopitalkirche: Nach seiner eigenen Einsegnug in den neuen Dienst, führte er Frau Sina Weidler als neue Bereichsleiterin der diakonischen Kindertagesstätten feierlich im Gottesdienst ein.

Text und Foto: Andreas Bechert