Schkeuditzer Kita feiert 180.

Kita Schkeuditz, Bild 1

Kita Schkeuditz, Bild 5

Kita Schkeuditz, Bild 4

Kita Schkeuditz, Bild 3

Kita Schkeuditz, Bild 2

„Für unsere kleine Kita eine große Sache“ – Schkeuditzer Kita feiert 180-jähriges Bestehen. Es ist die kleinste Kita in Schkeuditz, aber wahrscheinliche die Älteste in Sachsen. Die Kita St. Albanus wurde vor 180 Jahren eröffnet.

In der Kita von Antje Niklarz ist alles ein wenig kleiner als in den anderen der Stadt: 33 Kinder verteilen sich auf zwei kleine Gruppenräume. „Dass wir so klein sind und nicht so viel Platz haben, ist aber kein Nachteil“, sagt die Kitaleiterin. Sie und ihre vier Erzieherinnen behalten hier leicht den Überblick, kennen jedes Kind, jeden Elternteil – und andersherum. Außerdem habe man ja noch den schönen Garten. Im Sommer spielt sich hier der größte Teil des Tages ab – unter der großen verwachsenen Eiche. „Die ist sogar noch 100 Jahre älter als die Kita.“ Das ist von Niklarz nicht einfach so dahingesagt: Denn den Kindergarten St. Albanus in Schkeuditz gibt es seit 1844 – am 1. März steht das 180-jährige Bestehen an.

Als „Kleinkinderbewahranstalt“ eröffnet

Seit sieben Jahren ist die 43-Jährige die Leiterin von St. Albanus, die wahrscheinlich älteste Kita in Sachsen. So genau lässt sich das nach der Gründung des ersten Kindergartens 1840 in Bad Blankenburg (Thüringen) nicht nachverfolgen. An welcher Stelle man kommt, ist Niklarz ohnehin nicht wichtig. „Ich finde es unglaublich beeindruckend, dass es Kitas gibt, die über so lange Zeit existieren. Da ist Arbeit von Hunderten Menschen, vielen Generationen reingeflossen.“ Und das will man in diesem Jahr feiern.

Seit Monaten laufen die Vorbereitungen für den Feiertag am 1. März – der im kleinen Kreis gefeiert wird – und für das große Fest am 17. August.

Dafür hat Niklarz schon die Einladungen fertig. Sie steht vor einer großen Mappe voller historischer Fotos. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, dass die bunte und liebevoll gestaltete Kita als „Kleinkinderbewahranstalt“ eröffnet wurde und dementsprechend auch so aussah.

„Trotzdem war das Konzept für die Zeit revolutionär“ – statt zu Hause allein oder selbst zur Arbeit verpflichtet, konnten Kinder so den Tag verbringen, während die Eltern den Unterhalt verdienten. „Heute ist – zum Glück – Kita viel mehr als das“, sagt die studierte Sozialpädagogin.

Bevor sie nach Schkeuditz kam, arbeitete sie im Kinder- und Jugenddorf in Markkleeberg. Nachdem ihre Tochter zu Welt kam, war der Job jedoch mit der neugegründeten Familie nur noch schwer vereinbar. Für die Leitungsstelle in einer kleinen Kita habe sie sich deshalb bewusst entschieden. Auch wenn der Arbeitsweg von Großdeuben aus seitdem länger ist.

Kita kann nicht erweitert werden

Größer als jetzt wird die Kita auch nicht werden. Das Haus steht unter Denkmalschutz und kann nicht erweitert werden – auch wenn die Stadt wächst. Sollten in Zukunft mehr Plätze gebraucht werden, würden das die großen Kitas des Trägers, der Diakonie Delitzsch-Eilenburg, gut auffangen, sagt Niklarz. „So kann ich wenigstens selbst mit den Kindern arbeiten und bin nicht nur mit der Verwaltung beschäftigt.“ Das bedeutet auf der anderen Seite, den Spagat zwischen Leitungs- und pädagogischer Arbeit zu schaffen. Gerade jetzt, wo das Jubiläum ansteht, „ist das herausfordernd“, gibt sie zu. Denn so große Feste stehen selten an: „Es werden Schkeuditzer kommen, deren Familie in vier Generationen die Einrichtung durchlaufen haben. Das ist für unsere kleine Kita eine große Sache.“

Quelle: LVZ | Laura Krugenberg, Fotos: privat