Daniel Kampfmeier: Herr über 6200 PS

Daniel Kampfmeier
Daniel Kampfmeier

Fuhrparkleiter managt den Fahrzeugpark des Diakonischen Werkes

Das Diakonische Werk Delitzsch/Eilenburg e. V. ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Nordsachsen. Neben festen lokalen Angeboten in Sachen Betreuung, Beratung und Soziales gibt es viele Bereiche, wo die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von hoher Bedeutung ist. Besonders die Sozialdienste, „Essen auf Rädern“ oder die Tagespflege sind auf den Straßen allerorts unterwegs, um die zu betreuenden Menschen in ihrem gewohnten Umfeld zu unterstützen.

Diese Mobilität setzt eine immense Logistik voraus. Um diese Aufgaben in einer Hand zu wissen, hat das Diakonische Werk seit 1. März 2023 einen Fuhrparkleiter: Daniel Kampfmeier. Der 44jährige ist schon viel in der Welt herumgekommen und hat zuletzt in der Schweiz gelebt und gearbeitet, aber es zog ihn zurück nach Sachsen. Autos waren schon immer seine Passion. Beim Fuhrparkleiter Gundolf Hampel des Diakonischen Werk Innere Mission Leipzig e. V. hat er vieles gelernt, was man innerhalb dieses Jobs so wissen und können muss. Daniel Kampfmeier: „Von Delitzsch aus betreue ich den gesamten Fuhrpark, der zurzeit 86 Fahrzeuge und vier Anhänger umfasst.“ Das Aufgabenumfeld eines Fuhrparkleiters ist größer, als manch einer vielleicht denken mag. Dazu gehört des Risiko- und Schadensmanagement, da die Fahrzeuge bei Reparaturbedarf schnell und vor allem sicher einsatzbereit sein müssen. Weiterhin die Korrespondenz mit Versicherern, Werkstätten, Tankkartenanbietern und Autohäusern. Daniel Kampfmeier: „Zum Glück haben wir da ausgezeichnete Partner in unserem Wirkungskreis.“ Auch die Koordination der jeweiligen Bedarfe in den sehr unterschiedlichen und umfangreichen Aufgabenbereichen der Diakonie im Verbund in Nordsachsen gehören zu seinem Aufgabengebiet. Und natürlich müssen die gesetzlichen Vorgaben der UVV (Unfallverhütungsvorschriften) eingehalten und alle Mitarbeitende im Fuhrpark für das Thema sensibilisiert werden. Dazu gehören die regelmäßigen Belehrungen und Kontrollen der Führerscheine und Qualifikationen der einzelnen Mitarbeitenden.

An der Hardware wird ständig geschraubt – von der Beschaffung der Fahrzeuge, Tankkarten, Kleinzubehörteile und Betriebsmittel – bis hin zur Koordination der einzelnen Servicetermine, HU+AU und die tadellose Aufbereitung der Leasingrückläufer. Daniel Kampfmeier: „Hier ist auch die Zusammenarbeit und das Arbeitspensum unserer Verwaltung und Buchhaltung nicht zu unterschätzen, wofür ich sehr dankbar bin.“

Die Zeichen der Zeit gehen auch am Diakonischen Werk nicht vorbei – und dazu gehört im Fuhrpark die Elektromobilität, die ständig wächst. Im Moment verfügt das Unternehmen über 13 „Stromer“, die größtenteils in Delitzsch unterwegs sind. Daniel Kampfmeier: „Selbst unser Chef fährt selbstverständlich voll elektrisch.“ Da man in Delitzsch an verschiedenen Standorten arbeitet und aufgeladene Fahrzeuge jederzeit zur Verfügung haben muss, wurden in den letzten Monaten sechs Ladesäulen mit insgesamt neun Ladeplätzen aufgebaut.

Die Fahrzeuge mit dem Diakonie-Symbol sind im Wirkungsumfeld des Werkes auf den Straßen allgegenwärtig. In manchen Bereichen 7 Tage in der Woche. Da kommt schon einiges an gefahrenen Kilometern auf den Tachos zustande. Daniel Kampfmeier: „Das ist allerdings unterschiedlich und die Anforderungsprofile im Blick auf die Fahrzeuge reichen von mobiler Pflege, mobile Jugendarbeit, Haushaltshilfe, Essen auf Rädern, Tagesausflüge für Schüler, Kinder und Senioren, Partnerschaft für Demokratie und viele Mitarbeitende in Leitungspositionen oder Projekten, die vor allem im ländlichen Raum auf flexible Mobilität angewiesen sind. In der Regel stehen die Fahrzeuge 4-5 Jahre (meist Leasing) bei uns im Dienst. In der sozialen Arbeit haben wir aber auch ein paar gepflegte 10-Jährige.“ Einsatzzeit 7 Tage in der Woche – muss da der Fuhrparkleiter selbst am Sonntag zum Einsatz raus, um Hilfe zu leisten? Daniel Kampfmeier: „Das kommt vor. Schäden, Unfälle und leider auch Vandalismus halten sich nicht immer an die üblichen Arbeitszeiten. Hier kann ich mich auf die lösungsorientierte und flexible Mitarbeit unserer Angestellten aus allen Bereichen verlassen.“

Wer das Diakonische Werk und seine Mitarbeiter kennt, der weiß, dass man hier ein gewisses Multi-Tasking von allen erwartet. So ist es nicht verwunderlich, dass man Daniel Kampfmeier auch an anderen Orten und in anderen Bereich antreffen kann: „Ursprünglich bin ich über das Projekt „Soziale Orte – Kulturbahnhof Bad Düben“ zu meinem neuen Arbeitgeber gekommen. Hier wird mit Unterstützung des Landes Sachsen, der SAB und in Kooperation mit dem Diakonischen Werk, dem Eigentümer und der Bahnhofsgenossenschaft Dübener Heide e. G. eine Ruine erfolgreich zu einem Ort der Begegnung und für unterschiedlichste Veranstaltungen „aufbereitet“. Hier organisiere ich seit April 2022 einen Deutschkurs für ukrainische Geflüchtete. Im Diakonischen Bildungshaus in Sausedlitz kümmere ich mich mit um kleinere Hausmeistertätigkeiten. Ehrenamtlich bin ich im SV Bad Düben Übungsleiter für die Abteilung Fechten und betreue jährlich ein integratives Sommercamp für Kinder- und Jugendliche.“ Der Fuhrpark der Diakonie bündelt eine Menge an Pferdestärken… Auf Nachfrage hat Daniel Kampfmeier gründlich gerechnet und kommt zu folgendem Ergebnis: „Umgerechnet halte ich ca. 6200 PS an den Zügeln. Davon sind 840 kW – sozusagen 1126 PS – rein elektrisch und diese Leistung bauen wir stetig aus.“

Bild: Daniel Kampfmeier kümmert sich darum, dass beim Diakonischen Werk die Räder nie stillstehen!

Text und Foto: Andreas Bechert